Die Schattenseiten des Westmünsterlandes

Verbrechen gibt es schon so lange wie es Menschen gibt. Auch und vor allem in der sogenannten Guten Alten Zeit war Kriminalität ein Alltagsphänomen. Schwerste Verbrechen, wie Mord und Totschlag, waren im ländlich geprägten Westmünsterland zwischen 1850 und 1930 zwar die Ausnahme. Davon verschont blieb jedoch diese vermeintlich beschauliche Region keinesfalls. Wer das bislang geglaubt hat, ist hier genau richtig.
Die hier erzählten historischen Fälle lassen ähnlich aufhorchen, wie die Verbrechen der Gegenwart. Zudem vermitteln sie einen lebendigen Eindruck von der häufig bitteren Armut einiger sozialer Milieus, den erbärmlichen gesundheitlichen Zuständen, der himmelschreienden Unterdrückung der Frauen und der hohen Kindersterblichkeit. Es drängen sich viele Fragen auf, etwa nach Schuld und Sühne, nach dem Wert eines Menschenlebens, nach Moral und Doppelmoral oder danach, wie die Menschen trotz aller Widrigkeiten ihren Alltag bewältigen konnten. Umso erstaunlicher ist es, wie differenziert und mitunter auch milde über die Täter geurteilt wurde. Nicht alle überlebten ihre Strafen aber für einige ging das Leben danach weiter – mit teilweise erstaunlichen Wendungen.
Die Wahrheit und nichts als Wahrheit
Meine Texte basieren vor allem auf der zeitgenössischen Zeitungsberichterstattung, auf den Aufzeichnungen der Kirchen und Standesämter sowie auf das, was die Archive darüber hinaus noch preisgeben. Durch die Verarbeitung dieser öffentlich zugänglichen Quellen in erzählte Geschichte entstehen sozialhistorische Sittengemälde. Die Schattenseiten der damaligen Gesellschaft werden erlebbar: Tote werden wieder lebendig.
Jede Person, jedes Datum und jedes Detail ist historisch verifiziert. Auf fiktive Elemente wurde weitgehend verzichtet. Mutmaßungen sind entsprechend gekennzeichnet. Lediglich einige Illustrationen sind der Phantasie entsprungen.
Vorfahren sucht man sich nicht aus
Meine Publikationen respektieren selbstverständlich die archivrechtlichen Schutzfristen. Hierdurch ist es mir erlaubt, die Klarnamen der Protagonisten zu verwenden und die Örtlichkeiten des Geschehens zu benennen. Ich verfolge nicht die Absicht zu urteilen, sondern zu beschreiben und einzuordnen. Gleichzeitig verhehle ich nicht, dass die Geschehnisse der Vergangenheit auf mich auch eine gewisse Faszination aufüben. Schließlich möchte ich mit diesem Blog aber auch Facetten der Regionalgeschichte des westlichen Münsterlandes beleuchten, die mitunter verschwiegen werden.
Sollte jemand bei der Lektüre dieser Seiten auf eigene Vorfahren oder Anverwandte stoßen, dann ist dies vielleicht der Beginn eigener Nachforschungen. Sollten mir – trotz aller Sorgfalt – bei meinen Recherchen Fehler unterlaufen sein, dann würde ich mich über Rückmeldung freuen. In jedem Fall freue ich mich über konstruktive Kommentare in den Spalten am Ende eines jeden Textes.
Persönliches
Hubertus Krasenbrink
- Hobby-Historiker
- geboren und aufgewachsen im Westmünsterland
- beschäftigt sich gerne mit Fragen zur Regionalgeschichte
- betreibt ausführliche Familienforschung
- ständig auf der Suche nach dem Woher und dem Wohin
- Ur-Ur-Enkel eines mehrfach verurteilten Gauners